
Tarotkarten faszinieren die Menschen seit Jahrhunderten und bieten Einblicke in Vergangenheit, Gegenwart und mögliche Zukunft. Doch für viele Christen bleibt Tarot ein kontroverses Thema – manche betrachten es als mystische Kuriosität, andere als spirituell gefährlich. Das wirft eine wichtige Frage auf: Sind Tarotkarten gegen das Christentum?
Die Antwort hängt davon ab, wie man die Heilige Schrift, die kirchliche Tradition und die Absichten hinter dem Tarotgebrauch interpretiert. Um diese Frage zu klären, müssen wir uns ansehen, was Tarotkarten sind, was die Bibel über Wahrsagerei sagt, wie verschiedene christliche Konfessionen das Thema angehen und ob Tarot überhaupt mit einer christlichen Weltanschauung vereinbar ist.
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Was sind Tarotkarten?
Tarotkarten bestehen aus 78 Karten, die häufig zur Wahrsagerei, Selbstreflexion oder spirituellen Einsicht verwendet werden. Das Deck enthält 22 Karten der Großen Arkana (wie Der Narr , Der Magier oder Die Liebenden ) und 56 Karten der Kleinen Arkana , die in vier Farben unterteilt sind – ähnlich wie ein normales Kartenspiel.
Historisch gesehen entstand Tarot im Europa des 15. Jahrhunderts als Kartenspiel und nicht als mystisches Werkzeug. Die Verbindung zum Okkulten begann im 18. und 19. Jahrhundert, als Mystiker und Esoteriker, insbesondere in Frankreich und England, begannen, Tarot für spirituelle und divinatorische Zwecke zu nutzen.
Tarot wird heute vielfältig eingesetzt – von der psychologischen Reflexion bis hin zur Begleitung bei persönlichen Herausforderungen. Manche Nutzer sehen Tarot als eine Form der Kommunikation mit spirituellen Wesenheiten, andere betrachten es eher als Spiegel des Unterbewusstseins.
Was sagt die Bibel?
Die Bibel warnt wiederholt vor Wahrsagerei und der Suche nach spirituellem Wissen außerhalb Gottes. Wichtige Passagen, die in dieser Debatte oft zitiert werden, sind:
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5. Mose 18:10-12 (NIV):
„Es soll niemand unter euch gefunden werden, der … Wahrsagerei oder Zauberei betreibt, Omen deutet oder Zauberei treibt … Wer diese Dinge tut, ist dem Herrn ein Gräuel.“ -
3. Mose 19:31 (NIV):
„Wendet euch nicht an Medien und sucht keine Spiritisten auf, denn ihr werdet durch sie befleckt.“ -
Jesaja 8:19 (NIV):
„Wenn jemand Ihnen sagt, Sie sollen Medien und Spiritisten befragen, die flüstern und murmeln, sollten die Menschen dann nicht ihren Gott befragen?“
Diese Verse bilden die Grundlage für die traditionelle christliche Ablehnung von Tarotkarten, insbesondere wenn sie zur Wahrsagerei oder spirituellen Führung außerhalb von Gebeten, der Heiligen Schrift und dem Heiligen Geist verwendet werden.
Aus biblischer Sicht geht es nicht um die physischen Karten selbst, sondern um die Absicht und Quelle der Führung . Wenn Tarot verwendet wird, um übernatürliches Wissen oder übernatürliche Kräfte ohne Gott zu erlangen, wird dies im Allgemeinen als Verstoß gegen die Lehren der Bibel angesehen.
Die Rolle der Absicht
Die Absicht spielt eine entscheidende Rolle bei der Betrachtung des Tarots. Manche Menschen nutzen Tarotkarten nicht, um mit Geistern Kontakt aufzunehmen oder die Zukunft vorherzusagen, sondern als Reflexionshilfe, um Gefühle, Beziehungen oder persönliche Entscheidungen zu erforschen.
Beispielsweise könnte jemand eine Tarotkarte nicht ziehen, um verborgenes Wissen zu erlangen, sondern um seine Intuition zu wecken oder seine Gefühle aufzuschreiben. In diesem Fall ähnelt die Praxis eher der christlichen Meditation oder der persönlichen Reflexion als der Wahrsagerei.
Dennoch argumentieren viele christliche Führer, dass selbst scheinbar harmlose Tarot-Praktiken Türen zur spirituellen Täuschung öffnen können. Sie warnen, dass sich aus anfänglicher Neugier eine Abhängigkeit von okkulten Werkzeugen entwickeln und Gläubige vom Vertrauen in Gott abbringen könne.
Ansichten verschiedener christlicher Konfessionen
1. Evangelikale und fundamentalistische Christen
Die meisten evangelikalen und fundamentalistischen Christen lehnen Tarotkarten grundsätzlich ab. Sie betrachten sie als Teil des Okkulten, der in der Heiligen Schrift streng verboten ist. Viele Kirchen lehren, dass jede Form der Wahrsagerei, egal wie unbeschwert, spirituell gefährlich ist.
Sie betonen, dass Gott allein die Quelle der Weisheit sein sollte und dass die Suche nach Antworten durch Karten, Kristalle oder die Astrologie die Beziehung zu Gott gefährden kann.
2. Römisch-katholische Kirche
Auch die katholische Kirche warnt vor Wahrsagerei und Okkultismus. Im Katechismus der Katholischen Kirche heißt es:
„Jede Form der Wahrsagerei ist abzulehnen: die Zuflucht zu Satan oder Dämonen, die Beschwörung von Toten und andere Praktiken, die fälschlicherweise die Zukunft ‚enthüllen‘ sollen.“ (KKK 2116)
Einige katholische Theologen unterscheiden jedoch zwischen abergläubischem und psychologischem Tarotgebrauch. Dennoch bleibt die offizielle Haltung von Vorsicht geprägt, insbesondere wenn Tarot Gebete, Sakramente oder das Vertrauen in Gottes Vorsehung ersetzt.
3. Progressive und liberale Christen
Einige progressive Christen vertreten eine differenziertere Sichtweise. Sie betrachten Tarot möglicherweise als eine symbolische Sprache – ähnlich der Poesie –, die Menschen hilft, über spirituelle Wahrheiten nachzudenken. Für sie stehen Tarotkarten nicht grundsätzlich im Widerspruch zum Christentum, wenn sie als metaphorisches oder psychologisches Werkzeug verwendet werden.
Diese Gruppe legt oft mehr Wert auf die persönliche Beziehung zu Gott als auf die strikte Einhaltung von Dogmen. Sie nutzen Tarot oft eher als Möglichkeit, ihr spirituelles Bewusstsein zu vertiefen, als nach übernatürlichem Wissen zu suchen.
Darf ein Christ Tarot verwenden?
Dies ist der Kern der Debatte. Hier sind die wichtigsten Argumente beider Seiten:
Gegen die Verwendung von Tarot
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Biblisches Verbot: Die Heilige Schrift verbietet Wahrsagerei und die Suche nach verborgenem Wissen durch spirituelle Mittel außerhalb Gottes.
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Spirituelles Risiko: Tarot kann ein Tor zu okkulteren Praktiken oder falschen spirituellen Abhängigkeiten sein.
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Bedenken hinsichtlich Götzendienst: Wer Antworten auf Karten sucht, vertraut möglicherweise eher auf das Geschaffene als auf den Schöpfer.
Dafür (mit Vorsicht)
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Die Absicht ist wichtig: Wenn Tarot zur Selbstreflexion und nicht zur Wahrsagerei verwendet wird, kann es eher psychologisch als spirituell sein.
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Kunst und Symbolik: Einige Christen verwenden Tarot als künstlerische Sprache, die hilft, spirituelles Wachstum oder Archetypen zu veranschaulichen.
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Spirituelle Unterscheidungskraft: Spirituell reife Christen können sich mit Bedacht mit dem Tarot beschäftigen, ohne ihren Glauben zu kompromittieren.
Ob ein Christ Tarot verwenden kann, hängt letztlich vom Gewissen, der Führung durch den Heiligen Geist und dem Verständnis des Zwecks der Praxis ab. Traditionelle Interpretationen der Heiligen Schrift raten jedoch im Allgemeinen davon ab.
Alternativen für spirituelle Führung
Für Christen, die sich zur Selbstbeobachtung hingezogen fühlen oder Führung brauchen, gibt es viele Alternativen, die mit biblischen Prinzipien übereinstimmen:
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Gebet und Meditation über die Heilige Schrift
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Tagebuchschreiben und spirituelle Führung
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Lectio Divina (eine Form der meditativen Bibellektüre)
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Christliche Beratung oder Mentoring
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Psalmen oder Sprichwörter als Weisheitshilfe nutzen
Diese Praktiken vertiefen nicht nur die Verbindung zu Gott, sondern sorgen auch für Klarheit und Frieden ohne die mit Tarot verbundene spirituelle Zweideutigkeit.
Abschluss
Sind Tarotkarten also gegen das Christentum? Nach den meisten traditionellen Interpretationen der Bibel und der christlichen Lehre – ja, insbesondere wenn sie zur Wahrsagerei oder übernatürlichen Führung verwendet werden.
Einige moderne Christen argumentieren jedoch, dass Tarot je nach Anwendung ein neutrales Werkzeug sein kann. Doch selbst in diesen Fällen ist Vorsicht geboten. Das Christentum ruft Gläubige dazu auf, Weisheit durch Gebet, die Heilige Schrift und den Heiligen Geist zu suchen – nicht durch Karten, Symbole oder esoterische Praktiken.
Wenn Sie als Christ neugierig auf Tarot sind, ist der beste Weg, ehrliches Gebet, spirituelles Urteilsvermögen und vielleicht ein Gespräch mit einem Pastor oder Mentor voranzubringen. Vor allem ermutigt die Bibel Gläubige, ihren Blick auf Christus als wahre Quelle der Weisheit und des Lichts zu richten.
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About the Author: Alex Assoune
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