Das Bark Project erprobte anhand der Kreation fantastischer gewebter Jacken aus Baumrinde die Anwendung von Rindenherstellungstechniken in Designanwendungen.

Das Bark Project ist ein materialorientiertes wissenschaftliches Forschungsprojekt unter der Leitung der interdisziplinären Material- und Produktdesignerin Charlett Wenig am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam.

Diese fortlaufende Forschung steht im Mittelpunkt des Ph.D. in Plant Material Adaptation. Ziel ist die Entwicklung nachhaltiger Designkonzepte für Rinde als Material sowie die Analyse der Wechselwirkungen zwischen praktischem Design und Grundlagenforschung.

Das Forschungsprojekt gewann im Wettbewerb der Jungen Akademie den zweiten Preis in der Kategorie „Visionen“ und ist mit 2.000 Euro dotiert.

In Zusammenarbeit mit der Modedesignerin Johanna Hehemeyer-Cürten entstand die gewebte Kollektion aus Baumrinde.

Baumrinde wird in der Holzindustrie kaum genutzt. Die harte Außenhülle der holzigen Stämme und Wurzeln von Bäumen dient in der Natur als Schutz vor Schäden durch Parasiten, Tiere, Krankheiten und Austrocknung.

Baumrinde enthält starke Fasern, den sogenannten Bast, der traditionell zur Herstellung von Tauwerk und Seilen oder als Gerbsäurequelle zum Gerben von Leder verwendet wird.

Die jährliche Rindenproduktion wird auf 300 bis 400 Millionen Kubikmeter geschätzt. Seine erstaunlichen physikalisch-chemischen Eigenschaften könnten in vielen Branchen genutzt werden, unter anderem in der Medizin, im Energiesektor und in der Modebranche.

Mithilfe einer speziellen Webtechnik können Rindenfasern in bestimmte Muster gewebt werden. Sie verfügen über eine hohe Zugfestigkeit und Flexibilität, die zur Herstellung erstaunlicher Kleidung genutzt werden kann.

Eine starke ästhetische Vision nachhaltiger Textilien mit wissenschaftlicher Forschung zu Baumrinde als Material inspirierte die Jury während des Wettbewerbs.

Das Rindentextil wurde auf einem Handwebstuhl hergestellt und wies leider eine geringere Flexibilität und einen schlechteren Tragekomfort als Leder auf. Ein neues Herstellungsverfahren könnte in Zukunft dazu beitragen, das Rindentextil zu verbessern.

Fotos von Patrick Walter.



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About the Author: Alex Assoune


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